Szenisches

Alle Antworten einblenden
Alle Antworten ausblenden
  • 2019 - Der Garten der goldenen Äpfel

      

    Der Barockgarten Großsedlitz stand im Juni 2019 ganz im Zeichen der Sinne und der Sinnlichkeit: Johannes Gärtner blieb mit CERCA DIO seinem Motto „Besonderes Theater an besonderen Orten“ treu und inszenierte erstmals im Barockgarten Großsedlitz. Weitere Orte waren: Das Zinzendorfschloss Herrnhut und das Palais Großer Garten Dresden.

    In Koproduktion mit der Chorbühne Tritonus wird der Barock im Wandel der Zeit beleuchtet in Szenen, Texten, Liedern, Chören, mit einem Kammerorchester und Tanz bis zu einem Barockfeuerwerk wird dem vollen Leben und der Liebe gefrönt. Im Ankündigungstext heißt es:  "Leben! Aus vollen Zügen! Geht das besser im Paradies oder in der Hölle? Oder irgendwo dazwischen? Und was heißt Leben?“

    Das erste szenische Programm der Chorbühne Tritonus unter der musikalischen Leitung von Alexander Morawitz eröffnet neue Perspektiven für eine Zeit, in der wie in kaum einer anderen pralles Leben und Leid aufs engste verbunden waren. Historische Instrumente erklingen in einer schönen Barockumgebung und das Publikum kommt der Idee des Barock unmittelbar nahe!

    Kooperationspartner:

    CERCA DIO - Johannes Gärtner - Ideen, Buch, Produktion, Regie

    Chorbühne Tritonus e.V. - Spiel und Gesang

    Dresdner Hoftanz e.V. - Tanz und Bewegte Bilder

    Kammerensemble für Barockmusik

  • 2016 - Wohin ich gehe

      

    szenisches Chorprogramm zu Abschied und Tod

    Ich werde gehen. Eines Tages wirst du gehen. Wir werden Abschied nehmen und gehen. Vielleicht wird es ein sanfter Abschied, vielleicht werden wir zufrieden sein oder erlöst, vielleicht gewaltsam herausgerissen. Das wissen wir nicht.

    Aber wir gehen. Weil wir gehen müssen.

    Und es wird etwas auslösen: Es werden sich Menschen treffen, sie werden reden und schweigen, weinen und lachen, vielleicht auch tanzen, vielleicht saufen, allein, gemeinsam. Sie werden sich erinnern und sie werden vergessen. Sie werden traurig sein, verzweifelt, vielleicht auch erleichtert, gleichgültig oder voll grimmiger Freude. Sie werden sich immer wieder fragen, wohin ich gehe.

    Darauf gibt es keine Antwort, es sei denn, sie ist gedichtet oder gesungen.

    Mit ihrem neuen Programm will die chorbühne TRITONUS einen sicht- und hörbaren Beitrag dazu leisten, Gedanken und Gefühle sterbender Menschen sowie derer, die sie darin begleiten, stärker in die öffentliche Wahrnehmung zu rücken, um den Umgang mit Tod und Abschied -unabhängig von Konfession oder spiritueller Ausrichtung- mehr ins Leben zu holen.

    Sylke Zimpel hat dafür nach Texten von Rose Ausländer, Johannes Bobrowski u.a. eine Reihe neuer Lieder geschaffen, die sich des Themas in Helle und Leichtigkeit annehmen, ohne das Dunkle und Schwere zu verschweigen oder auszuklammern.

    Flankiert werden die Lieder von Szenen, selbstgeschriebenen Monologen und Bewegungs-choreographien. Darin geht es um persönliche Begegnungen mit dem Tod, um erste Gedanken über die eigene Endlichkeit, das Abschiednehmen von kleinen Dingen, wie auch um Rituale, dem Tod und dem Kummer zu begegnen und wieder ins Leben zurückzukehren.

    Ein sehr persönlicher Abend, keine Nabelschau, aber doch eine ehrliche Beschäftigung mit dem Thema Abschied und Tod.

    Und auch ein Abschied von unserer Chorleiterin Sylke Zimpel, die sich neuen Herausforderungen stellt.

    Regie: Katja Heiser

    Leitung: Sylke Zimpel

  • 2012 - Flucht nach Ägypten

      

    Sämtliche Vorgänge, Zufälle und Ereignisse auf dem Weg durchs Königreich Böhmen

    Musik: Sylke Zimpel

    Dramaturgie und Regie: Katja Heiser

    Preußlers Roman handelt, wie schon aus dem Titel ersichtlich, von der Flucht der heiligen Familie von Bethlehem nach Ägypten.  

    Weniger bekannt ist die Tatsache, dass ihr Weg - der direkteste -  durch das Königreich Böhmen führt, und dass Kaiser Franz Joseph, per Telegramm von König Herodes beauftragt, die Verfolgung der drei Flüchtlinge zu veranlassen, auf direktem bürokratischem Wege einen kleinen Dorfgendarmen dazu verpflichtet.

    Der wiederum bekommt, ohne es zu ahnen, Unterstützung von einem Unterteufel Luzifers in Gestalt eines Fleischerhunds.

    Die heilige Familie dagegen, die immerhin den Erzengel Gabriel in Gestalt des Esels bei sich hat, zieht arglos durch Nordböhmen und hinterlässt am Wegrand das eine oder andere kleine und größere Wunder.

    Die große künstlerische Herausforderung war es, die Grenzen zwischen Schauspiel, Figurenspiel und Musik weitgehend verschwimmen zu lassen und die klassische Choraufstellung aufzulösen. .

    Der Chor verkörperte verschiedene Rollen, so die der Hirten im Stall zu Bethlehem und die der tschechischen Nationalheiligen, welche in der Waldkapelle der Maria huldigen, die der die Aufträge von Luzifer immer weiter nach unten delegierenden Ober-, Mittel- und Unterteufel der Hölle und die der Krippenfiguren von Anton Möldners Weihnachtskrippe.

    Der Chor stellt Dorfbewohner, Kneipenbesucher und Bäume dar und nicht zuletzt Sternsinger, die vor dem noch ahnungslosen Gendarmen Havlicek in einer Riesengebirgsbaude ein Dreikönigsspiel aufführen und ihn so dazu bewegen, die heilige Familie am folgenden Tag wider alle Vernunft ungeschoren ins Polnische ausreisen zu lassen. 

  • 2009 - Freiheit unterm Sonnenschirm

      

    Musik:
    Sylke Zimpel, Dieter Beckert, Jürgen Wolff

    Dramaturgie und Regie:
    Wolf-Dieter Gööck

    gefördert durch:
    Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz und die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen

    Sylke Zimpel bearbeitete etwa 10 Stücke des "Duo Sonnenschirm“ sowie einige Werke der Romantik für die chorbühne TRITONUS. Die Idee, Stücke des Duos Sonnenschirm für Chor zu bearbeiten, stammte von Dieter Beckert persönlich.

    Das Duo Sonnenschirm (Dieter Beckert, Jürgen Wolff) trat unter diesem Namen seit 1986 mit ironisch-satirischen und teilweise absurden Texten, die überwiegend 2-stimmig mit Instrumentalbegleitung vorgetragen wurden, auf und hat sich lokal und deutschlandweit sein Publikum erobert. Im MDR sagte Harald Pfeifer 2006 über sie: „Duo Sonnenschirm ist das Markenzeichen für mehrere Disziplinen. Man kann Dichtung darunter verstehen oder Liedersängerei, aber auch eine Form hinterhältig heiterer Bühnenarbeit oder eine Art der ernsthaften Weltbetrachtung.“ In den Jahren 1993 und 2005 erhielten Aufnahmen des Duos Sonnenschirm den Preis der deutschen Schallplattenkritik.

    Obwohl für zwei Interpreten konzipiert, enthielten die Stücke doch zahlreiche chorische Konstellationen und boten so vielfältige Möglichkeiten, „militante Schönklang- Chordressur“ im Interesse der Reibung an gesellschaftlichen Gegebenheiten brachialromantisch „aufzuknacken“ und damit einer neuen Chorästhetik Bahn zu brechen. In diesem Sinne war die Aufführung der Stücke durch einen szenisch arbeitenden Chor ein Versuch, das an sich vorhandene, aber kaum genutzte gesellschaftskritische Potential des Genres Chormusik zu erkunden und dafür lustvolle und zeigefingerfreie Angebote zu machen. Vorbilder gab es keine. TRITONUS experimentierte selbst.

    Die szenische Umsetzung und Regie wurde von Wolf-Dieter Gööck übernommen. Gööck war in Dresden mit zahlreichen Inszenierungen bekannt geworden, die sich durch eine raffinierte Kombination von Musik und Texten, experimentellen Elementen und klassischem Theater, derbem Humor und hintergründiger Betrachtung auszeichneten. Mit der chorbühne Tritonus hatte er bereits das Programm „Der Wanderer“ mit Musik von Sylke Zimpel nach Texten von Johannes Bobrowski inszeniert.

    Probenaufnahmen (Fotos fLy (Ralf Menzel)

    Aufführung vom 4.6.2009 (Fotos Anke Rentsch)

  • 2004 - KANASCHIWUÄ

      

    Musik:Sylke Zimpel
    Dramaturgie und Regie:Katja Heiser

    Dieses Programm der chorbühne TRITONUS dresden vereinigte neue Lieder nach Texten von Rose Ausländer mit indianischen und afrikanischen Texten und mit Schöpfungsmythen aus aller Welt.

    Die Lieder widmeten sich vor allem den sogenannt "kleinen" Dingen in der Natur, die uns umgibt. Da wurde der Stein am Wegrand besungen, Tag und Nacht, Sonne und Mond, die Lerche mit ihrem Singen, der lächelnde Baum, das Vogelwort und natürlich das, was für uns dahinter stand (so stand z. B. die Lerche auch für Menschen, die "ihr Lied" singen, ihrer Berufung nachgehen, auch wenn ihr Umfeld das nicht unbedingt wünscht, oder honoriert...).

    Für die Spielszenen haben wir Geschichten gesammelt, die von der Entstehung der Welt erzählten, von Licht, Wasser, Erde, Pflanzen, Tieren und Menschen; Geschichten quer durch die Kontinente, Religionen, Völker und Zeiten - bis hin zum naturwissenschaftlichen Schöpfungsmythos. Inhaltlich und spielerisch reizte uns dabei besonders die Gratwanderung zwischen dem großen Ernst dieser Geschichten, in denen die Völker ihren eigenen Ursprung und oft auch den ihrer unmittelbaren Umgebung erzählen, einerseits und der Leichtigkeit, Skurrilität und Komik, die ihnen doch bisweilen innewohnten, andererseits. Die Sänger sprachen und spielten auch. alles durchinszeniert wie ein Theaterstück, d. h. Lieder und Mythen standen nicht nur nebeneinander, sondern verzahnten sich auch hier und dort.

    Wir wollten mit unserem Programm auf Menschen zugehen, die über ihr Woher und Wohin, über ihren Platz in dieser Welt, nachdenken. Das Programm war aber im weitesten Sinne auch für alle die gedacht, die sich mit dem Thema "Natur und Mensch" bzw. mit ökologischen und ethischen Fragen beschäftigten. Nicht zuletzt hofften wir, mit unserem genreübergreifenden Arbeiten auch InteressentInnen für Theater, Literatur (z. B. die Lyrik von Rose Ausländer) und Mythologie ansprechen und erreichen zu können.

    Probenfotos von Ondrej Stanek

  • 2002 - gesänge aus dem falfischbauch

      

    Dieses Programm handelte ganz ausnahmsweise von der Gesellschaft, also vom Chor, der bekanntlich funktioniert, weil sich viele Stimmen zu einem Klang mischen. Was geschieht, wenn ein Haufen sehr unterschiedlicher Figuren zusammenkommt, um zu einer Gruppe mit einer gemeinsamen Stimme zu werden? Was treibt sie? Was suchen sie? Und lässt das Singen von Heimatliedern sie das finden, was sie suchen? Wie halten sie es mit Individualität und Toleranz

    Es gibt eine ganzer Reihe komischer, skurriler oder seltsamer Chorstücke aus den letzten fünfzig Jahren, die teils Überkommenes freundlich oder böse parodieren, teils experimentellen Charakters mit Sprache, Lauten, Tönen, Geräuschen spielen oder einfach durch das Verhältnis Wort - Musik beißend komisch sind.

    Bei diesen Stücken musste man sich etwas einfallen lassen, mit dem Singen der Töne war es nicht getan.

    Wir hatten uns einige von ihnen ausgesucht und szenische Ansätze für ihre Realisierung entwickelt, um z. B. kompositorische Techniken nicht nur ohren- sondern auch augenfällig zu machen.

    Ergänzt hatten wir die Lieder durch schräge Texte und clowneske Einlagen - ein weiterer Beitrag zum Aufbrechen tradierter Konzertformen. Ein Programm, das nicht nur uns einen Riesenspaß gemacht hat.

    Regie: Katja Heiser

    Probenfotos zum Programm

  • 1999 - Der Wanderer

      

    Der Wanderer - ein Johannes-Bobrowski-Programm

    „Eine Dichtung – wie ein großer Gesang: er kam 'die Flüsse hinunter', besingend Menschen und Landschaften an seinem Weg durchs Grenzland“.

    So wird das Werk von Johannes Bobrowski beschrieben. Wir folgten seinen Texten durch die Geschichte des Memellandes, spürten Verschuldungen und Verletzungen nach, ließen aber in unseren Liedern auch die Vielfarbigkeit dieses Landstriches aufleben. So standen neben Vertonungen seiner Lyrik auch litauische, ostpreußische, jiddische und Roma - Lieder. Ein Beitrag für Versöhnung, für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit heute.

    Das Schönste: Eine Aufführung unseres Programms in der Kirche von Wilkischken/Vilkiškiai, dem Dorf von Bobrowskis Kindheit, für die heutigen BewohnerInnen und TeilnehmerInnen des internationalen Seminars „Neues Leben unter alten Dächern“ der Ostseeakademie.

    Unvergessen unsere Reise durchs Memelland, auf der Suche nach den Orten und Menschen von Bobrowskis Lyrik und Prosa, die wir in unseren Liedern besangen

    Dramaturgie und Musik:Sylke Zimpel
    Worte:Johannes Bobrowski
    Regie:Wolf Dieter Gööck

  • 1995 - rosinkess mit mandlen

      

    Das Programm „rosinkess mit mandlen“ hatte 1995 Premiere. In einer einzigartigen Form vereinte es 20 jiddische Lieder in Chorsätzen von Sylke Zimpel, Prosa, Lyrik, Klezmermusik und jüdische Witze, die zum Teil durch Puppenspiel dargeboten wurden.

    Die lockere, leichte Singweise, aber nicht zuletzt auch die pikanten Chorsätze von Sylke Zimpel vermochten es, die seltene Schönheit und Tiefe, bzw. den manchmal feinen und manchmal derben Witz der jiddischen Lieder zu vermitteln und erlebbar zu machen. Der bis zum Schluß ungebrochene Andrang zu den Konzerten zeigte die Qualität des Programms

     

    Fotos vom Programm

  • 1988 - Keiner hat's so süß wie wir

      

    Das erste (szenische) Programm der chorbühne TRITONUS mit Texten, Liedern, Gedichten - und einer Auseinandersetzung mit der aktuellen Lage in der DDR, dem Schweigen, den Ängsten, und Wünschen..

    Vertonungen von Sylke Zimpel, Regie Rita Schaller

    Texte u.a. von
    Hodjak, Teschke, Jandl, Koch, Kirsch, Schwarz, Kahlau, Bachmann, Klemt, Gerlach